– Safe abortion day 28.9. –
Am 28. September findet jährlich der Tag für sichere Abteibungen statt. Aus diesem Anlass möchten wir euch aufrufen mit Kreide, Plakaten oder ähnlichem unsere Forderungen nach sicheren Schwangerschaftsabbrüchen auf der Straße sichtbar zu machen und uns die Bilder zu schicken. Denn das Recht auf sichere Abtreibungen ist für Frauen immer noch kein Grundrecht und von sexueller und körperlicher Selbstbestimmung kann hier bei weitem keine Rede sein.
Laut WHO sterben jährlich 47000 Frauen auf Grund einer unsicheren Abtreibung. Auch in Deutschland sind 15% der Abtreibungen unsicher, denn legale Schwangerschaftsabbrüche gibt es in Deutschland nicht. Sie sind lediglich unter gewissen Umständen straffrei. Es kommt immer wieder vor, dass Ärzt*innen auf Grund des § 219a verurteilt werden. Dadurch lastet auf den Gynäkolog*innen ein großer Druck. Die Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen wird nicht innerhalb einer gynäkologischen Ausbildung standardmäßig gelernt. Dadurch gibt es keine flächendeckende Versorgung durch Ärzt*innen, die Abbrüche nach modernen medizinischen Standards vornehmen. Auf Grund der Covid19 Pandemie hat sich die Lage sogar verschärft und immer wieder berichten Frauen, dass ihnen Abbrüche vorenthalten werden.
In ihrer Verzweiflung greifen schwangere Frauen zu riskanten Selbstabtreibungen und benutzen Stricknadeln, Regenschirmstangen und Kleiderbügel. Folgen sind Infektionen, Blutungen, Sterilität und Tod von Frauen. Dies ist für uns nicht hinnehmbar! Denn das Beenden von ungewollten Schwangerschaften fand in allen Gesellschaften zu allen Zeiten statt. Ein Verbot derselben führt nicht zu weniger Abtreibungen, sondern zum Tod tausender Frauen.
Darum fordern wir:
Die ersatzlose Streichung der Paragraphen 218 und 219a
Die bedingungslose Selbstbestimmung aller Frauen*
Die Anerkennung von Schwangerschaftsabbrüchen als medizinische Grundversorgung
Eine flächendeckende Versorgung aller ungewollt Schwangeren
Die Enttabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen
Eine konsequente medizinische und gesellschaftliche Aufklärung