Pressemitteilung zur Demonstration zu dem internationallen Tag gegen Gewalt an Frauen

An dieser Stelle möchten wir unsere Pressemitteilung zu unserer Demonstration gegen Gewalt an Frauen dokumentieren.

Pressemitteilung des Aachener Bündnis für ein Ende der Gewalt

Am 25. November findet der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt. Aus diesem Grund führt das feministische „Aachener Bündnis für ein Ende der Gewalt“ eine Demonstration durch.

Sina Blum, Sprecherin des Bündnisses, sagt: “Gewalt gegen Frauen ist keine Ausnahme, sondern die Regel. Sie stellt laut WHO das größte Gesundheitsrisiko für Frauen dar. Die Täter kommen meistens aus dem nahen Umfeld der Frauen. Sie sind Angehörige, Freunde oder (Ex)Partner. So ist der gefährlichste Ort für Frauen ihr eigenes zu Hause. Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen oder im familiären Kontext ist die häufigste Ursache für Verletzungen bei ihnen. Jede vierte Frau in Deutschland war schon betroffen. Auch ist das Zuhause Tatort für sexualisierte Gewalt, von der ebenfalls eine große Anzahl der Frauen betroffen sind. Die von der Bundesregierung herausgegebenen Studie zur Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland, welche eine repräsentative Untersuchung zu Gewalt an Frauen in Deutschland ist, bestätigt diese Aussagen. Bis heute wurden in diesem Jahr bereits 110 Frauen durch ihre (Ex-)Partner getötet. Gewalt gegen Frauen findet in allen gesellschaftlichen Schichten statt und ist unabhängig von Bildungsstand, Schichtzugehörigkeit oder vermeintlicher Herkunft.“

Sina Blum weiter: “Doch Frauen erleben nicht nur auf einer individuellen Ebene Gewalt. Vielmehr leiden Frauen und Mädchen auch an struktureller Gewalt. Gewalt, die auf einer individuellen Ebene stattfindet, würde nicht ohne strukturelle Gewalt funktionieren. Unter struktureller Gewalt, verstehen Soziolog_innen wie Galtung, eine Ebene der Gewalt, die sich in die Strukturen unserer Gesellschaft eingeschrieben hat und oft von den in einer Gesellschaft lebenden Menschen noch nicht mal mehr als gewaltvoll wahrgenommen wird, was fatal ist. Konkret bedeutet das, dass ein großer Teil der Frauen immer noch weniger verdienen oder Berufe, die als typische Frauenberufe betitelt werden, deutlich schlechter entlohnt werden. Ein Beispiel hierfür sind die Pflegeberufe. Gleichzeitig sind Frauen für einen großen Teil der Reproduktionstätigkeiten innerhalb der Familien verantwortlich. So sind Frauen auf Grund dieser Umstände häufig in einem Abhängigkeitsverhältnis gegenüber ihren männlichen Familienmitgliedern, was wiederum Auswirkungen auf die individuellen Gewalterfahrungen und den Umgang mit der erlebten Gewalt hat.”

Caro Rorsenbaum führt aus: „Wir treffen uns am 25. November um 18:30 Uhr am Aachener Hauptbahnhof, um mit einem Demonstrationszug durch Aachen zu ziehen und ein Ende der Gewalt auf allen Ebenen zu fordern. Dazu möchten wir gerne alle Aachener_innen einladen.“

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